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Autor: katharina summerer

Steuerfachangestellte – Eine Ausbildung mit Perspektive

Heute freuen wir uns, euch eine unserer Auszubildenden vorstellen zu dürfen: Julia Langhammer. Sie befindet sich derzeit im zweiten Lehrjahr und wird euch einen Einblick in die Ausbildung geben. Lernt sie und die Ausbildung zur/zum Steuerfachangestellten besser kennen.

Liebe Julia, ich danke dir, dass du dir die Zeit genommen hast für unser Interview. Ich freue mich sehr, dass wir gleich beginnen können.

Wie bist du auf den Beruf der Steuerfachangestellten aufmerksam geworden?

Ich hab mir schon recht früh Gedanken darüber gemacht, was ich nach der Schule mal machen möchte und konnte mich erst nicht so richtig zwischen Ausbildung und Studium entscheiden. Ich suchte dann nach einer etwas anspruchsvolleren Ausbildung, bei der man viel mit Zahlen zu tun hat und bin dabei auf den Beruf der Steuerfachangestellten aufmerksam geworden. Außerdem war bereits eine Freundin von mir in der Ausbildung bei drpa und meinte, ich soll es doch einfach mal ausprobieren.

Was hat dich letztlich überzeugt, die Ausbildung zu starten?

Während meinem einwöchigen Praktikum konnte ich einen guten Einblick in den Alltag der Steuerfachangestellten bekommen. Außerdem haben mich die vielen Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen überzeugt. Mit der Ausbildung hat man eine gute Basis für alles Weitere.

Hattest du vor der Bewerbung bereits Berührungspunkte mit dem Thema Steuern oder Kanzlei?

Überhaupt nicht, ich hatte in der Schule den Naturwissenschaftszweig und kaum Wirtschaftsunterricht. Von Steuern hatte ich gar keine Ahnung, ich wusste nur dass es kompliziert ist und man Geld an den Staat zahlen muss.  Das war aber für mich tatsächlich ein Grund, mehr darüber zu lernen, da man zwangsläufig irgendwann mit Steuern in Berührung kommt. Ich kann also aus Erfahrung sagen, dass man in der Ausbildung auch komplett ohne steuerliches oder wirtschaftliches Vorwissen gut zurecht kommen kann.

Wie lief dein Bewerbungsprozess ab und was war dein erster Eindruck von der Kanzlei?

Ich habe, nachdem unser Schülerpraktikum in der 10. Klasse (das ich damals schon bei drpa machen wollte) coronabedingt ausfiel, ein freiwilliges Praktikum in den Sommerferien gemacht. Das hat mir gut gefallen, und ich hab mich recht kurz danach beworben. Ich wurde dann direkt zum Vorstellungsgespräch eingeladen, bekam die Zusage und konnte ein paar Tage später den Vertrag unterschreiben. Das war noch in der 11. Klasse, also über ein Jahr vor Ausbildungsbeginn. Ich fand damals die Kanzlei sehr beeindruckend, mir wurde bei meinem Praktikum alles gezeigt. Die Leute wirkten offen und freundlich, ich habe mich direkt willkommen gefühlt.

Erinnerst du dich noch an deinen ersten Ausbildungstag? Wie hast du dich gefühlt?

Meine Ausbildung begann mit einer „Kick-off-Woche“ an den Eckert-Schulen in Regenstauf, da lernte ich auch die anderen Auszubildenden in meinem Lehrjahr kennen. Wir haben dort Grundsätzliches zum Umgang mit Mandanten, Buchführung und Steuern gelernt. Das war für mich eine ganz neue Welt und etwas gewöhnungsbedürftig, aber man kommt schnell rein.

Wie sieht ein typischer Tag bei dir in der Ausbildung aus?

Da ich absoluter Frühaufsteher bin, nutze ich gerne die Gleitzeit aus und komme schon um 6:30 Uhr in die Kanzlei (keine Sorge, man kann auch um 9 Uhr anfangen 😉). Als erstes lese ich meine neuen E-Mails durch und erstelle einen groben Plan, was an dem Tag zu tun ist. Meine Teamkollegen sind teilweise auch schon sehr früh da, dann bespreche ich das kurz mit ihnen. Tagsüber verfasse ich Briefe an Mandanten, kümmere mich um die Buchhaltungen der Mandanten und erstelle Steuererklärungen. Die Mittagspause verbringe ich mit meinen Kolleginnen in der Cafeteria. Nachmittags ist geht es dann weiter, oft bespreche ich dann meine erledigte Arbeit mit dem zuständigen Sachbearbeiter, bekomme Feedback und habe die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Mein Arbeitstag endet meistens zwischen 15:30 und 16:00.

Welche Aufgaben darfst du bereits übernehmen – und was macht dir dabei besonders Spaß?

Ich darf bereits einige Aufgaben selbständig übernehmen. Den Prozess von der monatlichen Buchführung, die dann im Jahresabschluss zusammengeführt wird und schließlich den Gewinn in der Einkommensteuererklärung ausmacht, finde ich besonders interessant. Das ist wie ein Puzzle, das man Stück für Stück zusammenführt.

Gibt es ein Thema oder ein Projekt, das dir besonders im Kopf geblieben ist?

Ich gehe gerne zu Berufsbildungsmessen, da es mir immer ein Anliegen ist auch andere Leute für den Beruf begeistern zu können. Bei einer Berufsmesse Anfang des Jahres durfte ich einen Vortrag über unsere Ausbildung halten, das hat Spaß gemacht.

Wie empfindest du die Kombination aus Kanzleialltag und Berufsschule?

Die Theorie und Praxis ergänzen sich gut, man lernt in der Berufsschule das „Gerüst“, das man dann in der Kanzlei weiter ausfüllen kann.

In der Berufsschule lernt man sozusagen das „Gerüst“ für alles, was man in der Kanzlei so wissen muss. Dieses Gerüst wird dann in der Praxis noch weiter ausgefüllt

Gibt es Fächer oder Themen in der Schule, die dir besonders leicht oder schwerfallen?

In den Hauptfächern haben wir zum Glück einen Lehrer, der den Unterricht sehr ansprechend gestaltet und gut erklären kann. Dementsprechend sind eigentlich die „schwierigeren“ Fächer auch gut machbar.

Wie wirst du in der Kanzlei betreut und unterstützt?

Ich bekomme regelmäßig Feedback zu meiner Arbeit und werde gut betreut und unterstützt. Ich finde die Arbeit in Teams sehr gut, da man immer einen Ansprechpartner zur Seite hat.

Gibt es jemanden im Team, der dir besonders hilft oder dich inspiriert?

Ich bekomme von jedem im Team Unterstützung und Hilfe.  Besonders inspiriert mich aber Karin, da sie mir auch meine ausgefallensten Fragen beantworten kann, und viel Wert auf eine genaue Buchführung legt.

Wie siehst du deine Zukunft in diesem Beruf? Hast du schon Ideen für die Zeit nach der Ausbildung?

Ich möchte mich auf jeden Fall weiterentwickeln, am meisten interessiert mich die Weiterbildung zur Bilanzbuchhalterin. Dafür gibt es hier in der Kanzlei auch viel Unterstützung. Außerdem haben bereits einige Kollegen diese Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen, man kann sich also auch immer Rat holen. Aber jetzt mache ich erstmal meine Ausbildung fertig.

Was würdest du jemandem sagen, der überlegt, sich für diesen Beruf zu entscheiden?

Wenn du gerne strukturiert arbeitest und grundsätzlich Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen und Zahlen hast, kann ich die Ausbildung nur empfehlen. Man hat einen Zukunfts- und krisensicheren Job, mit optimalen Aufstiegschancen. Benefit: du kannst deine Steuererklärungen selber machen. Selbst wenn man sich später doch für einen anderen Beruf entscheidet, hat man eine gute Basis. Steuerfachangestellte werden außerdem immer gebraucht und gesucht.

Wenn du die Ausbildung in drei Worten beschreiben müsstest – welche wären das?

           Strukturiert – abwechslungsreich – zukunftssicher

Liebe Julia, vielen Dank für deine Zeit und deinen Einblick in die Ausbildung.

Achtung: Gefälschte ELSTER-Mails zur Wirtschafts-Identifikationsnummer im Umlauf

Phishing-Angriff im Namen des Bundeszentralamts für Steuern – so schützen Sie Ihr Unternehmen

Derzeit warnen Steuerbehörden und IT-Sicherheitsstellen vor einer neuen Betrugsmasche, die gezielt Unternehmen betrifft: Kriminelle versenden täuschend echte E-Mails im Namen des Bundeszentralamts für Steuern (BZSt). Als Absender wird häufig die Adresse benachrichtigung@elster.de angegeben – eine Adresse, die auf den ersten Blick seriös wirkt, in diesem Fall jedoch gefälscht ist.

Inhaltlich werden Unternehmen dazu aufgefordert, sich über den Link https://www.bzst.de/widnr/ anzumelden, um ihre Wirtschafts-Identifikationsnummer abzurufen.

Diese Nachricht ist nicht echt – Vorsicht vor Phishing!
Bei den E-Mails handelt es sich um eine Phishing-Kampagne, mit der sensible Unternehmensdaten abgegriffen oder Schadsoftware eingeschleust werden soll.

Wichtig zu wissen:
Das Bundeszentralamt für Steuern verschickt Informationen zur Wirtschafts-Identifikationsnummer nicht per E-Mail, sondern ausschließlich per Post.

Die Angreifer nutzen täuschend echt aussehende Webadressen, um Vertrauen zu erwecken – doch die verlinkten Seiten sind gefälscht. Daten, die dort eingegeben werden, gelangen direkt in die Hände von Kriminellen.

So erkennen Sie die gefälschten E-Mails
Die betrügerischen Nachrichten lassen sich an mehreren Merkmalen erkennen:

  • Fehlende gestalterische Merkmale: Die E-Mail enthält kein Logo, kein offizielles Siegel, keinen rechtlichen Disclaimer und keine weiteren Kontaktdaten.
  • Ungewöhnliche Aufforderung zur Dateneingabe über einen Link
  • Verweis auf eine täuschend echte URL wie bzst.de/widnr
  • Gefälschter Absender wie benachrichtigung@elster.de
  • Dringlichkeitsformulierungen wie „Letzte Frist“ oder „sofortige Registrierung erforderlich“

Diese Merkmale weichen klar von der offiziellen Kommunikation des BZSt oder der ELSTER-Plattform ab.

So schützen Sie Ihr Unternehmen

  • Öffnen Sie keine verdächtigen Links oder Anhänge
  • Geben Sie keine vertraulichen Daten auf fremden Seiten ein
  • Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeitenden, besonders in der Finanzbuchhaltung
  • Verwenden Sie aktuelle Sicherheitssoftware und Zwei-Faktor-Authentifizierung

Im Verdachtsfall richtig reagieren
Sollten Sie eine solche E-Mail erhalten:

  • Leiten Sie sie nicht weiter.
  • Informieren Sie Ihre IT-Abteilung oder Ihren IT-Dienstleister.
  • Melden Sie den Vorfall bei der Zentralen Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) Ihres Bundeslandes.
  • Kontaktieren Sie uns telefonisch – wir begleiten Sie bei der rechtlichen Einordnung und den nächsten Schritten.

Wir unterstützen Sie
Als Ihre Kanzlei behalten wir aktuelle Entwicklungen im Bereich Steuerrecht, IT-Sicherheit und Behördenkommunikation im Blick. Bei Fragen oder Verdachtsfällen stehen wir Ihnen zuverlässig zur Seite.

❗Achtung vor manipulierten Rechnungen per E-Mail: „Man-in-the-Middle-Angriffe“ durch Cyberattacke

Cyberkriminelle nutzen zunehmend raffinierte Methoden, um Unternehmen und Privatpersonen mit gefälschten Rechnungen zu täuschen – eine besonders gefährliche Variante sind sogenannte „Man-in-the-Middle (MITM)-Angriffe“. Dabei schleusen sich Angreifer unbemerkt in den digitalen Kommunikationsfluss zwischen zwei Parteien ein, beispielsweise zwischen einem Dienstleister und seinem Kunden.
Das Ziel: Rechnungsbetrug mit sehr hoher Glaubwürdigkeit.
 
Auch in der Oberpfalz wurden in den vergangenen Tagen mehrere Unternehmen Opfer einer solchen Cyber-Attacke (Presseartikel vom 17.04.2025: Kriminelle hacken geschäftlichen E-Mail-Verkehr: Cyberattacke in der Oberpfalz)
 

  • Abfangen der Kommunikation: Hacker kompromittieren E-Mail-Konten, nutzen unsichere Netzwerke oder manipulieren Serververbindungen und fangen echte E-Mails mit Rechnungen ab.
  • Manipulation der Rechnung: Originaldokumente wie Rechnungen (die z. B. als PDF verschickt werden) oder Zahlungsinformationen werden abgefangen, verändert und an den Empfänger weitergeleitet.
  • Die Veränderung betrifft meist nur die Bankdaten, die direkt auf das Konto der Betrüger führen. Die Kriminellen verwenden dabei sogar meist eine deutsche IBAN. Die restliche E-Mail bzw. Rechnung wird nicht verändert. Die dahinterstehende Leistung wurde tatsächlich erbracht bzw. die Ware schon geliefert.
  • Täuschend echt: Das Layout, die Sprache und sogar die Signaturen wirken absolut glaubwürdig – die Opfer schöpfen oft keinen Verdacht, bis es zu spät ist. Der Absender der E-Mail ist der tatsächliche Absender.

So schützen Sie sich und Ihr Unternehmen
✅ Zwei-Faktor-Authentifizierung für alle E-Mail-Konten aktivieren
✅ Sensible Informationen niemals unverschlüsselt per E-Mail versenden
✅ Zahlungsdetails bei Unsicherheiten telefonisch rückbestätigen – aber niemals über die in der Rechnung genannte Telefonnummer
✅ Mitarbeitende schulen: Sensibilisieren Sie Ihr Team regelmäßig für Phishing und Betrugsmaschen
✅ Technische Sicherheitsmaßnahmen wie TLS-Verschlüsselung, E-Mail-Gateways und Intrusion Detection Systeme einsetzen

Was tun im Betrugsfall?

  • Sofort die eigene Bank kontaktieren und versuchen, die Überweisung zu stoppen
  • Anzeige bei der Polizei erstatten (Strafanzeige wegen Betrugs)
  • IT-Abteilung oder externen IT-Sicherheitsdienstleister einschalten, um das Ausmaß des Angriffs zu prüfen
  • Betroffene Partner informieren, um weitere Schäden zu vermeiden

Fazit:
„Man-in-the-Middle-Angriffe“ sind heimtückisch und schwer bis kaum zu erkennen. Ein wachsames Auge, klare Prozesse und technische Schutzmaßnahmen sind die beste Verteidigung gegen gefälschte Rechnungen. Vertrauen Sie nie blind einer E-Mail – prüfen Sie, bevor Sie zahlen. Gibt es schon bestehende Geschäftsbeziehungen und ist die Kontoverbindung plötzlich eine andere? Halten Sie im Zweifel Rücksprache mit dem Unternehmen der Rechnung und gleichen Sie die Bankverbindung ab. Bitten Sie um Übersendung einer Rechnung in Papierform.

Wichtige Mandanteninformation: Vorsicht vor gefälschten Schreiben im Namen der „DGUV“ und „BGN“

Sehr geehrte Damen und Herren,

derzeit kursieren betrügerische Schreiben, die angeblich von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) oder der Betriebsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) stammen. Darin werden Unternehmen dazu aufgefordert, ein kostenpflichtiges „digitales Präventionsmodul“ zu aktivieren – mit dem Hinweis, dies sei gesetzlich verpflichtend.

Wichtig: Diese Schreiben sind gefälscht. Sowohl die DGUV als auch die BGN warnen aktuell eindringlich vor dieser Betrugsmasche.

Besonders perfide: Den gefälschten Schreiben liegt häufig auch eine Rechnung bei, die zur Zahlung auffordert – um den Anschein eines offiziellen Verwaltungsakts zu erwecken.

Die betrügerischen Schreiben erkennen Sie u. a. an folgenden Merkmalen:

  • Verwendung der Logos von DGUV oder BGN
  • Hinweise auf angebliche gesetzliche Verpflichtungen
  • Androhung von Konsequenzen bei Nichtreaktion
  • Beigefügte Rechnungen für ein „digitales Präventionsmodul“

Bitte leisten Sie keine Zahlungen und antworten Sie nicht auf diese Schreiben.

Wenn Sie ein entsprechendes Schreiben erhalten haben oder unsicher sind, ob es sich um ein offizielles Dokument handelt, wenden Sie sich gern an uns. Wir unterstützen Sie bei der Prüfung und klären, ob Handlungsbedarf besteht.

Bleiben Sie wachsam.

Steuerfachangestellte – ein Beruf mit Perspektive

Lernt eine unserer ehemaligen Auszubildenden und heutigen Steuerfachangestellten kennen und erfahrt mehr über ihren Weg hin zu einem spannenden Beruf mit Perspektive.

Hallo Karina, ich danke dir vielmals für deine Zeit und dass du uns einen Einblick in deinen Weg hin zur Ausbildung zur Steuerfachangestellten bei drpa gibst. Sollen wir mit den ersten Fragen anfangen?

1. Dein Weg in den Beruf

Erinnerst du dich noch, wann und warum du dich für die Ausbildung zur Steuerfachangestellten entschieden hast?

    Karina: Nach meinem Abitur begann ich ein Jurastudium, entschied mich jedoch nach zwei Semestern, es nicht fortzusetzen. Dennoch wollte ich weiterhin im Rechtsbereich tätig sein. Bei einem Besuch im Berufsinformationszentrum Ende 2019 stieß ich auf den Beruf der Steuerfachangestellten, der mein Interesse weckte. Da die Plätze für ein duales Studium bereits vergeben waren, entschied ich mich, eine Ausbildung zu beginnen.

    Hattest du damals schon eine genaue Vorstellung davon, was dich erwartet? Oder gab es Dinge, die dich überrascht haben?

      Ich hatte damals nur eine grobe Vorstellung davon, was mich erwartet, basierend auf Recherchen über die Tätigkeitsfelder einer Steuerfachangestellten. Was mich jedoch überrascht hat, war, wie die Theorie, die man in der Berufsschule lernt, in der Praxis umgesetzt wird. Da ich jedoch bereits ein Praktikum in der Kanzlei gemacht hatte, fiel mir der Übergang zur Ausbildung relativ leicht, da ich schon einen ersten Einblick in den Arbeitsalltag hatte.

      2. Die Ausbildung – Rückblick & Erfahrungen

      Wie hast du die Ausbildung erlebt? Was waren die größten Lernmomente für dich?

        Die Ausbildung war anspruchsvoll aber durch „learning by doing“ ist der Weg von der Theorie in die Praxis ein Katzensprung. Der größte Lernmoment für mich war definitiv die intensive Lernphase in den letzten zwei Wochen vor der Abschlussprüfung. In dieser Zeit habe ich alle Abschlussprüfungen von 2014 bis 2022 bearbeitet. 

        Gab es etwas, das dir besonders Spaß gemacht hat – oder eine Herausforderung, die du meistern musstest?

          Eine besondere Herausforderung war der Aufenthalt an der Akademie Henssler. Innerhalb von nur zwei Wochen wurde dort das gesamte Steuerrecht aus drei Ausbildungsjahren vermittelt, begleitet von täglichen Prüfungen, die das neu erworbene Wissen direkt abfragten. Fun Fact: danach hatte ich keine Prüfungsangst mehr 🙂

          Wenn du heute zurückblickst: Was hättest du gerne schon vorher über den Beruf gewusst?

            Ich hätte gerne schon früher gewusst, dass eine gute Zusammenarbeit nicht nur durch unsere Zuverlässigkeit gewährleistet wird, sondern auch durch die des Mandanten. Es ist entscheidend, dass beide Seiten aktiv zusammenarbeiten, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Oft hängt der Erfolg unserer Tätigkeit auch davon ab, wie gut der Mandant die benötigten Informationen liefert.

            3. Dein Arbeitsalltag heute

            Wie sieht ein typischer Tag bei dir aus? Welche Aufgaben übernimmst du am liebsten?

              Ich beginne meinen Arbeitstag damit, mir einen Überblick zu verschaffen, welche Tätigkeit für den jeweiligen Tag Priorität hat. Dazu gehört z.B. die laufende Finanzbuchhaltung der Mandanten, die  Bearbeitung von Jahresabschlüssen und Steuererklärungen, das Prüfen von Bescheiden, Besprechungen mit der Teamleitung oder den Chefs. Im Laufe des Tages bearbeite ich E- Mails und stehe telefonisch mit Mandanten in Rücksprache.

              Steuerrecht klingt für viele erstmal trocken – aber wo gibt es für dich die spannenden oder abwechslungsreichen Momente?

                Die spannenden Momente entstehen oft, wenn es darum geht, besondere steuerrechtliche Fragen zu lösen oder individuell angepasste Lösungen in der Mandantenberatung zu entwickeln. Abwechslung entsteht vor allem durch den jeweiligen Unternehmensgegenstand und die unterschiedlichen Bedürfnisse der Mandanten.

                Wie sehr hat sich dein Berufsalltag durch digitale Tools und Programme verändert?

                  Von Beginn meiner Ausbildung im Jahr 2020 bis heute hat sich mein Berufsalltag bereits deutlich verändert. Zu Beginn habe ich noch viel mit „Papier-Buchhaltung“ gearbeitet, während heute der Großteil der Buchhaltung digital erfolgt. Dadurch entfällt das Scannen oder Kopieren von Unterlagen, was an Zeit spart. Diese Digitalisierung hat meinen Arbeitsalltag vereinfacht, da ich viel schneller auf Daten zugreifen und verarbeiten kann.

                  4. Entwicklung und Zukunftsaussichten

                  Welche Möglichkeiten gibt es, sich nach der Ausbildung weiterzuentwickeln? Hast du selbst schon Pläne für deine berufliche Zukunft?

                    Allein durch die zunehmende Berufserfahrung entwickelt man sich stetig weiter, begleitend durch regelmäßige steuerliche Änderungen. Es gibt viele Weiterbildungsmöglichkeiten, vom Steuerfachwirt bis hin zum Steuerberater. Ich persönlich strebe die Qualifikation als Bilanzbuchhalter an.

                    Was würdest du jemandem raten, der überlegt, Steuerfachangestellte*r zu werden?

                      Ich würde empfehlen, sich ein gutes Zeitmanagement anzueignen, da der Beruf viele Fristen mit sich bringt.  Ein Mathe-Genie muss man für diesen Beruf nicht sein, aber man sollte auf jeden Fall keine Angst vor Zahlen haben. Zudem ist es wichtig, eine hohe Lernbereitschaft mitzubringen, da sich das Steuerrecht ständig ändert und man stets auf dem neuesten Stand bleiben muss.

                      Vielen Dank für deine Zeit und den Einblick, den du uns gegeben hast.